Archiv der Kategorie: Allerlei

Kohlköpfe

Letztes Jahr hab ich Kohlköpfe fotografiert, keine menschlichen und keine außerirdischen, sondern einfach Zierkohlköpfe. Sie dienten mir als Tischdeko für ein Dinner. Erst gefielen sie mir gar nicht so gut, aber mit den Tagen öffneten sie ihre Blätter und wurden – einer Rose gleich – immer schöner.
Im meinem Garten steht Rosenkohl, der anfangs sehr schön wuchs, aber nun, von den Raupen total zerfressen, im Garten dahinkümmert. Diese traurigen Gesellen erinnerten mich an mein Kohlkopfdebakel vom letzten Jahr.
Vor dem Verwelken, wollte ich mal eben zwischen Tür und Angel diese Schönheiten ablichten und hab mir beim Fotografieren keine richtige Zeit genommen. Die Bilder sind deshalb nicht besonders gut geworden. Ich hatte meine Lesebrille nicht an und ich war mal wieder ein bißchen übereilig und ich habe die Kamera nicht richtig eingestellt, kurzum ich habe letztendlich nicht kontrolliert, was ich da fabriziert habe. All das hat mich nachher ziemlich geärgert und wenn ich demnächst nochmal diese Zierkohlköpfe sehe werde ich mir einen Strauß kaufen, um noch einen Versuch zu starten und das Fotoshooting zu wiederholen.

Nachfolgend zeig ich euch die Missgeschicke und möchte zeigen, daß man auch aus Fehltritten etwas machen kann.

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Bei diesem Bild könnte man denken, dass der Gerhard Richter-Effekt gewollt sei
– ist er aber ncht.

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Ein Kohlkopf, ist ein Kohlkopf, ist ein Kohlkopf.

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Von Louis de Funes inspiriert lösen sich die Kohlköpfe in Materieteilchen auf und verschwinden in den unendlichen Weiten des Alls, auf das sie beim nächsten Erscheinen umso schöner zurückkommen.

Knallerbse – Teil 2

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Ich muss noch einen Nachtrag zur Knallerbse machen, da ich vollends begeistert bin wie lange sich diese Dinger in der Vase halten. Sie sehen wirklich noch aus wie am ersten Tag. Nur die Rose musste ich entfernen. Aber wenn man wollte, könnte man sie durch andere Blumen ersetzen, was aber meiner Meinung nach gar nicht nötig ist. Diese Schneebeeren oder Symphoricarpos albus, wie sie richtig heißen, können durchaus für sich stehen.

Ich mag diese Pflanze gerne, da sie mich an meine Kindheit erinnert. Auf dem Schulweg hab ich immer diese Beeren abgemacht und bin draufgehopst, weil sie so schön knallen, daher der volkstümliche Name. Das schöne ist, dass die Grundschüler das heute immer noch tun, scheint irgendwie ein archaischer Instinkt zu sein. Selbst rüpelhafte Jungs bleiben stehn und beschäftigen sich mit den Beeren. Schön zu sehen, dass sich bestimmte Dinge nie ändern.

Anfangs hab ich mich über die Pflanze sehr geärgert, da sie ein bißchen wie Unkraut wächst, wo sie nicht wachsen soll, nämlich in meiner Ligusterhecke. Außerdem vermehrt sie sich rasant – und wenn die Hecke geschnitten wird hat man kahle Stellen (was auch nicht gerade schön ist), aber wenn man mal wieder nicht zum Hecke schneiden gekommen ist, so wie wir dieses Jahr, kann man sich an den kleinen Dingern erfreuen.

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Unreife Feigen

Jedes Jahr aufs Neue bleiben unzählige Baby-Feigen am Baum hängen und ich fand es immer schade, sie verrotten zu lassen. Die Jahre zuvor habe ich daraus Marmelade gekocht. Sie muss aber sehr lange kochen, damit sie weich wird und schmeckt. Da ich dieses Jahr genug reife Feigen hatte, habe ich das mit der Konfitüre nicht mehr in Betracht gezogen. In Frankreich oder auch Griechenland kandiert man die Feigen in einer Zuckerlösung, ähnlich wie Zitronen. Also hab ich einen Versuch gestartet und soweit ich das beurteilen kann ist er gelungen. Hier nun das Rezept zum Experiment „Unreife Babyfeigen“:

800g Babyfeigen
1 gestrichener Teelöffel Natron
1 l Wasser
1 kg Zucker
60 ml Zwetschgenkernlikör 
(Rezept befindet sich auf meiner Seite, wer keinen hat nimmt Amaretto o.ä.oder würzt nach Geschmack mit anderen Gewürzen z.B.Zitronenschale, Zimt, Nelken, Vanille)
40 ml Zitronensaft
Bevor man beginnt muss man die Feigen mit einem Korkenzieher durchbohren, damit später der Sirup in die Frucht eindringen kann.

Die gewaschenen Feigen in Wasser mit Natron solange kochen, bis sie weich sind (dauert ca 20-30 Minuten). Wasser wegschütten und die Feigen mit kaltem Wasser bedecken und über Nacht stehen lassen. Evtl. das Wasser zwischendurch mal wechseln.
Am nächsten Tag 1 kg Zucker in 1 l Wasser auflösen und die Feigen darin 30 min kochen. Den Topf mit dem Obst über Nacht erkalten lassen und am nächsten Tag wieder zum kochen bringen. Nun wieder 30 Minuten leicht sprudelnd kochen und wieder über Nacht stehen lassen. Die selbe Prozedur am Folgetag wiederholen, aber 10 Minuten vor Ende Likör und Zitronensaft zufügen. In sterilisierte Schraubgläser füllen und fertig sind die kandierten Babyfeigen.  In dünne Scheiben oder Stifte geschnitten schmecken sie zu Joghurt oder Eis vielleicht aber auch zu Ziegen- oder Schafskäse.

Tipp: 
Zum Ernten und Stengel abschneiden habe ich Gummihandschuhe getragen, da die Feigen einen weißen Milchsaft aussondern auf den man allergisch reagieren kann und der auch stark klebt. 
Nichts für Feiglinge: Giftig ist der Saft auch noch, wer ängstlich ist sollte also lieber die Finger davon lassen.

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Rote Bete

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Selbst eine zugegebenermaßen etwas langweilige Arbeit, wie Rote Bete einmachen kann zu einem sehr befriedigenden Ergebnis führen. Das blutig aussehende Betemassaker hat mich dazu verleitet mich künstlerisch auszutoben.

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Kreativität entsteht durch Perspektivenwechsel und nichts ist schöner, als Dinge mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Unterm Strich bleiben, aber nicht nur ein paar schöne Bilder, sondern auch die wunderbaren Knollen aus einem Kölner Schrebergarten. Die Roten Rüben hab ich gekocht, vakuumiert und dann eingefroren. Die werden wir demnächst mit Roquefortkäse(Gorgonzola, Feta), Pinienkernen (oder Nüssen), Kürbiskern-oder Olivenöl und Balsamicoessig genießen – noch ein paar frische Kräuter dazu und servieren. Als Tortellinifüllung eignen sie sich aber auch hervorragend. Yummie!

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Die Dampfschwaden und der erdige Geruch kommen einem entgegen.
Sehen ein bißchen aus wie Auberginen sind aber wirlich Rote Rüben.

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Ab in die Truhe!

Paris Fashion Week

gibt`s bei mir nur auf dem Papier!

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In einer Modezeitschrift habe ich gelesen, daß diesen Herbst/Winter wollweiße Röcke angesagt sind. Da war ich meiner Zeit wohl ein wenig voraus, da ich nämlich Anfang des Jahres angefangen habe einen Rock zu stricken. Nur leider hab ich im Sommer keinen Handschlag mehr daran gemacht. Folglich wird er auch nicht fertig. Schade! (Eigentlich sollte er auch nicht wollweiß bleiben. Ich wollte ihn eventuell mit Pflanzenfarbe einfärben.)

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Die Transparenz ist nicht Faulheit, sondern beabsichtigt. Habe 6 Reihen mit dünner Nadel und 3 mit dicker Nadel gestrickt. Die goldene Nadel ist kein modischer Gag, ich habe einfach aus Versehen eine Masche fallen lassen. Da kommt die Faulheit auf. Die Masche  wird einfach vernäht! Punkt! Sonst wird der Rock nie vollendet.

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Der passende Schal ist zum Glück schon lange fertig.

Yes or No

Wie sich die Schotten beim Referendum über die Unabhängigkeit ihres Landes entscheiden werden und ob die Queen demnächst ihren Pass vorzeigen muss, wenn sie ihrem Sommersitz einen Besuch abstattet steht in den Sternen, aber zu einer Reise in dieses schöne Land kann ich nur Yes sagen.

Vorsicht ist nur geboten, wenn man sich in Deutschland bei der Bank englische Pfund andrehen lässt, die bekommt man nämlich nur schwer in schottische umgetauscht (kein Witz). Also besser erst im Land am Bankomat abheben.

Die einzigartige und romantische Natur ist natürlich eines der wichtigsten Gründe dorthin zu reisen, dehalb sollte man unbedingt eine Wanderung machen. Empfehlenswert ist ein Gang im Naturschutzgebiet Corrie Fee, Glen Clova. Mit einer wunderbaren Aussicht wird man belohnt.

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Foto: Sebastian Weiler

Ist man eher in der Nähe von Glasgow kann ich wegen des wundervollen Blicks auf den River Clyde zu einem Gang in die Hills von Oldkilpatrick raten. Eine beliebte Walker- und Joggerstrecke führt zum Loch Humphrey an den Gavinburn Cottages vorbei.

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Foto: Sebastian Weiler

In Glasgow kann man es sich dann bei einem Glas Bier gut gehen lassen. Wer in einem normalen Pub nicht weiß, welches Bier er nehmen soll kann auch in der West-Brauerei ein Bier deutscher Art wählen oder sogar deutsche Küche geniessen (z.B.: Nürnberger Würstchen mit Sauerkraut und Brezeln).
Wer Trödel mag macht einen Bummel über den Barras Market. In unzähligen Hallen findet man Antiquitäten und Trödel jeglicher Art. Wenn man mit einem Transporter da ist, könnte man soger manches preiswerte Schnäppchen mit nach Hause nehmen, da die Schotten offenbar einen anderen Geschmack haben, was Antiquitäten angeht.
Ausser altem Zeug und sonstigem Ramsch werden einem aber auch Viagra und ähnliche Sachen angeboten, sollte man aber besser nicht ausprobieren.
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Eine Unimog-Safari auf der Insel Arran hat mir persönlich sehr gut gefallen. Ein großer Spaß für alle Beteiligten, da der Guide sehr liebevoll die Tour kommentiert hat und man an tolle Aussichtspunkte kommt, die man bei einem Tagesausflug gar nicht erreichen könnte. Ein anderes spaßiges Erlebnis ist aber auch eine Speedbootfahrt auf dem Loch Lomond, dem größten See Schottlands.
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Kulinarisch gibt es auch einiges auszuprobieren. In der Hafenstadt Arbroath kauft man sich aber auf jeden Fall Arbroath Smokies, dass ist ein geräucherter Schellfisch (Haddock), man erhält ihn dort in den Räuchereien und mit viel Glück darf man auch mal einen Blick in den Ofen werfen und den Rauch einatmen. Haggis hab ich dieses Mal auch probiert und war überrascht. Mit einer Portion Fritten ein bißchen fettig, aber sehr lecker. Haggis kann man in Schottland auch in Dosen kaufen und zwar bei einem deutschen Discounter (der von den Brüdern) habe es aber vor meiner Rückreise nicht mehr geschafft mir eine zu kaufen. Schade hätte ich gerne getestet.
Eine Teatime mitzumachen ist ein Muss!

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Yes or No. Ich bin jedenfalls gespannt und egal wie es ausgeht – ich wünsche den Schotten alles Gute.