Fundación Sonia Felix Cherit
Casa de Engracia A.C.
Zacatecas, Mexiko
Thema der Ausstellung: „Olvidadas“ (Vergessene)
„Vergessenen“ Frauen ein Gesicht und eine Geschichte geben.
Die Ausschreibung von Casa de Engracia hat mich dazu inspiriert eine Arbeit über meine Mutter anzufertigen. Zuerst habe ich andere Ideen verfolgt und dachte an bekannte Frauen, aber da ich bereits eine Arbeit über einen Mutterarchetyp angefangen hatte, dachte ich warum sollte ich nicht ein Werk über meine Mutter machen.
Augusta Ines Guidi wurde am 6. August 1926 in Italien geboren. Im Zweiten Weltkrieg lernte sie meinen Vater kennen, den sie 1950 heiratete und ihm nach Deutschland folgte. Ohne Deutschkenntnisse sicher keine leichte Voraussetzung und durch die Heirat mit einem Deutschen wurde ihr die Nationalität genommen. Sie bekam einen deutschen Pass, heutzutage kann man zwei Nationalitäten besitzen und im modernen Europa kann man sich gar nicht mehr so richtig vorstellen, dass es durchaus existenzgefährdend war, falls die Ehe nicht funktioniert hätte. Sie war also sehr mutig und mit dem Bild wollte ich ihr Leben ehren.
Erklärung des Bildes
Der Name Augusta bedeutet heilig, erhaben, ehrwürdig.
Der Name Ines bedeutet ebenso heilig/geweiht.
Ein großer Gemüse und Bauernblumengarten waren die Passion meiner Mutter, daher habe ich mich für eine symbolische Bildsprache entschieden, die meine Mutter als Ceres darstellt, der römischen Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit. Links und rechts von Ihrem Körper liegen die Hüllblätter vom Mais, einer Pflanze, die sie sehr geliebt hat und immer wieder angepflanzt hat, weil es sie an ihre alte Heimat erinnerte. Die Ährenhalme sind in meinem Garten gewachsen und da sie ein Attribut der Ceres sind haben sie den weg ins Bild gefunden. Weitere Attribute sind der Mohn und Früchte, in meinem Fall ein Granatapfel, ebenfalls aus meinem Garten.
Die Mohnblume ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und auch des Vergessens. Das Kleid, in das sie gehüllt ist, ist geschnürt, was an ein Bündel erinnert, so wie die Neugeborenen von manchen Völkern gewickelt wurden (oder werden). Ein Symbol dafür, dass jede Mutter selber auch mal ein Kind war und der Prozess immer weitergeht
Fundación Sonia Felix Cherit
Casa de Engracia A.C.
Zacatecas, Mexiko
Thema der Ausstellung: „Ancestras“ Ahnen
Erklärung des Beitrag zur Ausstellung „Ancestras“:
Im Hintergrund ist ein Brief aus dem Jahr 1886 zu sehen.
Es ist ein Brief von meinen Vorfahren.
Sie ist in altdeutscher Kalligraphie (Kurrent) geschrieben.
Zuerst musste ich lernen, sie zu lesen.
Der Brief wurde in Pobeña, einem Ort in der Nähe von Bilbao in Spanien, geschrieben. Ich wusste, dass einige meiner Vorfahren, die selbst aus Belgien, aus der Stadt Lüttich, stammten, dorthin ausgewandert waren.
Der Brief ist an die liebe Mutter und die Brüder gerichtet, die zu Hause geblieben sind, und wurde am 25. Dezember 1886 geschrieben. In die Fotomontage habe ich eine knospende Eiche eingefügt, die ich in meinem Garten gefunden habe. Die Eiche ist ein Symbol für die Ewigkeit, da sie etwa 30 Generationen überdauert.
In der Genealogie stellt der Stammbaum die Abstammung der Familie, die Gemeinschaft der Vorfahren dar.
Ich steckte den kleinen Mutterstamm in die Wurzeln der Eiche.
Die Eicheln enthalten Embryonen, die die Nachkommenschaft repräsentieren. Auf der rechten Seite symbolisieren die blauen Eichensprösslinge das Verblassen der Erinnerungen.
Durch diese Arbeit können die Erinnerungen ein wenig länger erhalten bleiben.
Mi contribución artística es un fotomontaje.
En el fondo hay una carta de 1886.
Es una carta de mis antepasados.
Está escrito en caligrafía alemana antigua (Kurrent).
Primero tuve que aprender a leerlo.
La carta fue escrita en Pobeña, un lugar cercano a Bilbao en España. Sabía que algunos de mis antepasados, que a su vez procedían de Bélgica, de la ciudad de Lieja, habían emigrado allí.
La carta está dirigida a laquerida madre y a los hermanos que se quedaron en casa, y fue escrita el 25 de diciembre de 1886. En el fotomontaje he insertado un roble en ciernes que encontré en mi jardín. El roble es un símbolo de eternidad, ya que dura unas 30 generaciones.
En genealogía, el árbol genealógico representa el linaje de la familia, la comunidad de antepasados.
Puse el pequeño tallo madre en las raíces del roble.
Las bellotas contienen embriones que representan la descendencia. En el lado derecho, los arbolitos de roble azul simbolizan el desvanecimiento de los recuerdos.
A través de este trabajo, los recuerdos pueden permanecer un poco más.